Jurisprudence
Administrative
Federal Republic of Germany /
RÉpublique fédérale d’allemagne
Michael Brenner
Professor Dr., Universität Jena
In the time period under review, German administrative courts - in particular the Federal Court of Administration - again dealt with a number of relevant issues relating to the most diverse areas of administrative law, with a certain emphasis on specialised planning law. Most relevant is the decision concerning the enlargement of the Airbus works in Hamburg where the Court pointed out that national laws implementing the bird protection directive and the Habitat Directive would not vest any legal rights in third party individuals (drittschützende Wirkung) because the protection of neighbours (to such installations) has not been envisaged by these laws. In the context of road planning law, the Court held that the failure of the competent authority to duly consider aspects specifically relating to nature conservation could possibly be made good by way of additional administrative proceedings. Two decisions of the Federal Court of Administration dealing with threshold values for particulate matter were of particular significance in the time period under review. The Court held that, in cases where the competent administrative body failed to issue a so-called action plan, individuals would have the right to claim, apart from any plan, alternative action such as limitations on road traffic.
Im Berichtszeitraum hatten sich die Verwaltungsgerichte in Deutschland, insbesondere das Bundesverwaltungsgericht, erneut mit interessanten Fragestellungen zu beschäftigen, die sich inhaltlich aus den verschiedensten Bereichen des besonderen Verwaltungsrechts rekrutierten, aber doch einen gewissen Schwerpunkt im Bereich das Fachplanungsrechts erkennen ließen. Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang beispielsweise der Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts zur Erweiterung des Airbus-Werks in Hamburg zu, in der das Gericht klarstellte, dass die in Umsetzung der Vogelschutzrichtlinie und der FFH-Richtlinie ergangenen nationalen Bestimmungen nicht über drittschützende Wirkung verfügen, da sie nicht dazu bestimmt sind, private Belange von Anwohnern zu schützen. Im Zusammenhang mit dem Straßenplanungsrecht hat das Gericht ausgeführt, dass Mängel der spezifisch naturschutzrechtlichen Abwägung nach Maßgabe des Bundesnaturschutzgesetzes durchaus in einem ergänzenden Verfahren geheilt werden können. Von grundlegender Bedeutung im Berichtszeitraum waren schließlich zwei Entscheidungen des Bundesverwaltungsgerichts, die sich mit der Problematik der Immissionsgrenzwerte für Feinstaubpartikel zu befassen hatten. In diesem Zusammenhang stellte das Bundesverwaltungsgericht klar, dass in den Fällen, in denen der Erlass eines Aktionsplans zur Reduzierung von Feinstabpartikeln unterblieben ist, dem Einzelnen das Recht auf Abwehr gesundheitlicher Beeinträchtigungen in Form eines Anspruchs auf Durchführung planunabhängiger Maßnahmen zukommt, beispielsweise durch eine Beschränkung des Straßenverkehrs.